Neun Jahre nach der Ausstellung der Triptychen von Max Beckmann im Städel kommt das neunte, das wir damals vermissen mußten, nach Frankfurt: Die Argonauten, das künstlerische Testament von letzter Hand. Zusammen mit dem Abstürzenden Mann, ebenfalls 1950 entstanden, war das Triptychon über Jahrzehnte Mittelpunkt des Nachlas- ses in der New Yorker Wohnung von Quappi Beckmann. Dort haben wir die beiden Bilder, bevor sie als Geschenk an die National Gallery of Art nach Washington gelangten, immer wieder gesehen. Ganz von selbst sind sie nun ein Zentrum unserer Ausstellung, mit der wir den neuen Flügel des Städels eröffnen.

Wir verdanken die besondere Auszeichnung den Leihgebern, die uns nach der Leipziger Ausstellung die Zusage gaben, ihre Bilder aus diesem Anlaß dem Städel zur Verfügung zu stellen. Der Freundschaftsdienst ehrt uns und unseren Hausmaler. Nach der Ausstel- lung seiner Zeichnungen und Aquarelle (1978), der Triptychen (1981), der frühen Bilder (1983) und zuletzt der Frankfurter Zeit (1983) schließt die für das Museum der bildenden Künste in Leipzig geplante Ausstellung an ihre Vorläufer im Städel an, umfaßt jedoch jetzt den ganzen Beckmann, von Weimar bis Washington. Das für die Städtische Galerie im Städel mit Hilfe der Hessischen Kulturstiftung und der Dresdner Bank- Gruppe neu erworbene Bild Backstage (1950), das seine Premiere in Leipzig hatte, wird jetzt bei uns im Rahmen einer Kabinett-Ausstellung gezeigt, die bestimmte themati- sche Aspekte im Spätwerk des Künstlers beispielhaft untersucht. Die Frankfurter Sparkasse hat durch eine großzügige Zuwendung unsere Ausstellung

ermöglicht. Für diese besondere Unterstützung sei allen Beteiligten herzlich gedankt. K.G.