Séraphine Louis 1864-1942

Séraphine Louis 1864-1942

Die Geschichte ihrer Entdeckung ist berühmt geworden: Wilhelm Uhde, als Kunstliterat, Kunsthändler und Kunstsammler eine der Schlüsselfiguren der Pariser Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg, mietete um 1912 eine Wohnung in Senlis. Als er beim Nachbarschaftsbesuch ein ungewöhnliches, faszinierendes Apfelstillleben entdeckte, erfuhr er, dass das Bild eine Arbeit seiner Hausangestellten, Séraphine Louis, sei.

In den folgenden Jahren entwickelte sich das OEuvre dieser 1864 in Arsy, einem Dorf nördlich von Paris, geborenen Laienmalerin in ungewöhnlicher Weise. Aus den kleinen Stillleben wurden phantasmagorische Blütenbäume, mit bizarren, vegetabilen Formen, manchmal besetzt mit Augenmotiven, die den Gemälden einen geradezu obsessiven, überwältigenden Charakter geben.
Mit dem obsessiven Eindruck der Werke korrespondiert der Arbeitsprozess: Séraphine Louis malte in aller Heimlichkeit. Und dass ihr die Muttergottes und ihr Schutzengel den Befehl zu malen erteilt hätten, gehört zu den wenigen Selbstzeugnissen, die ihr zu entlocken waren.
1932 wurde Séraphine Louis als Geisteskranke in die Anstalt von
Clermont sur l'Oise eingewiesen und starb dort, ohne den Pinsel noch einmal in die Hand genommen zu haben, am 11. Dezember 1942. Zwischen den ersten Malversuchen der Autodidaktin und dem Anstaltsaufenthalt entfaltete sich eines der bemerkenswertesten künstlerischen Abenteuer des 20. Jahrhunderts.

Séraphine Louis (1864-1942), eine einfache Hausangestellte und lange Jahre Laienschwester in einem Senliser Kloster, ist eine herausragende Vertreterin der von Wilhelm Uhde so genannten «Modernen Primitiven». Sie wurde 1932 als Geisteskranke in eine Anstalt eingewiesen und starb dort 1942.

Auteur | Hans Körner
Taal | Frans
Type | Hardcover
Categorie | Kunst & Fotografie

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